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Mit Homematic IP elektrisch heizen
Elektrische Heizungen sind in den letzten Jahren effizienter und dadurch sparsamer beim Verbrauch geworden. Doch der Strompreis ist hoch und wird vermutlich weiter ansteigen. Ist das Heizen mit Strom in Zeiten von steigenden Energiekosten dennoch eine echte Alternative oder nicht?
In unserem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen elektrischen Heizungssysteme und Sie erfahren, wie Sie Ihre elektrische Heizung in das Homematic IP System integrieren und effizienter und bedarfsgerecht nutzen.
Inhalt:
Welche Arten von Elektroheizungen gibt es?
Elektroheizungen gibt es heute in zahlreichen Varianten und für die unterschiedlichsten Anforderungen. Wir haben uns verschiedene Heizsysteme angeschaut und möchten Sie Ihnen kurz vorstellen.
Direktheizungen
Zu den Direktheizungen gehören:
Radiatoren
Wenn von Elektroheizungen die Rede ist, denken viele an Elektroradiatoren wie im Bild zu sehen. Sie sehen aus wie herkömmliche Heizkörper, sind jedoch dank Stromanschluss flexibel überall einsetzbar. Die mobilen und meist kompakten Geräte sind mit Öl oder Wasser gefüllt. Die Flüssigkeit wird mit Strom erhitzt und der Radiator gibt sogenannte Konvektionswärme, also Wärmestrahlung, an den Raum ab.
Die Geräte sind preiswert in der Anschaffung. Die laufenden Kosten fallen durch den Stromverbrauch der Heizungen deutlich höher aus, so dass ein Dauerbetrieb nicht zu empfehlen ist. An kalten Tagen im Frühling oder im Herbst, wenn die Zentralheizung ausgeschaltet ist, ist der Einsatz als Zusatzheizung für die Übergangszeit in einzelnen Räumen sinnvoll.
Heizlüfter
Die kompakten Geräte bestehen aus einer Heizspirale und einem Gebläse. Die Umgebungsluft wird angesaugt und durch die Heizspirale erwärmt. Das Gebläse verteilt die warme Luft dann im Raum.
Die Anschaffungskosten sind gering. Eine Alternative zu „klassischen“ Heizsystemen sind Heizlüfter aber auch trotz steigender Gaspreise nicht.
Denn durch den hohen Stromverbrauch und die vergleichsweise geringe Leistung sind die Geräte für den Dauerbetrieb und für Räume ab 20 m² generell ungeeignet.
Für einen mobilen und nur temporären Einsatz im kleinen Gäste-Bad, in der Bastelecke oder im Gartenhäuschen sind die leichten und kompakten Heizlüfter ideal.
Achten Sie beim Einsatz der Heizlüfter darauf, das Heizgerät weit genug von Möbeln und Vorhängen zu platzieren. Zudem sollte der Standort für Haustiere und Kinder nicht erreichbar sein. Im Badezimmer oder einer anderen nassen Umgebung sollten Sie ggf. auf einen Spritzschutz achten.
Fußbodenheizungen
Die Fußbodenheizung ist sehr beliebt, denn die Flächenheizung sorgt für ein angenehmes Raumklima. Die klassische Fußbodenheizung ist wasserbasiert und erfordert für den Einbau hohen Planungsaufwand sowie hohe Kosten für die Anschaffung und die Installation. Sie kann daher nur schwer nachgerüstet werden.
Eine Alternative für den nachträglichen Einbau bei einer Renovierung ist daher die elektrische Fußbodenheizung. Anders als bei der wasserbetriebenen Variante sorgen hier elektrische Leiter dafür, dass der Fußboden warm wird.
Neben der bekannten Problematik durch den hohen Stromverbrauch aber auch aufgrund der geringen Heizleistung ist die elektrische Fußbodenheizung als einzige Raumheizung (Vollheizung) nicht zu empfehlen.
Die leicht unter Parkett oder Laminat zu verlegenden Heizmatten können gut als Ergänzung für eine angenehme Strahlungswärme als Zusatzheizung bei einer Renovierung des Badezimmers oder anderen Wohnräumen eingesetzt werden.
Hinweis: Elektrische Fußbodenheizungen funktionieren mit einem Boden-Temperaturfühler und lassen sich nicht in Ihre Homematic IP Installation integrieren.
Infrarotheizungen
Infrarotheizungen erzeugen Wärme über Infrarotstrahlen, die gleichmäßig verteilt werden. Objekte im Raum wie Möbel und auch die Wände speichern die entstehende Wärme und geben diese gleichmäßig an den Raum ab. Die Wärme bleibt länger erhalten und die Luft wird nicht so trocken.
Beim Verbrauch sollten Sie 100 Watt je Quadratmeter Raumfläche einplanen. Durch den hohen Energiebedarf eignet sich auch die Infrarotheizung nur als Zusatzheizung. Sinnvoll ist der Einsatz in Räumen, die nur selten genutzt werden. Für Gästezimmer, den Hobbyraum oder den Wintergarten ist die Infrarotheizung eine Alternative zu einer teuren Heizungsanlage.
Infrarotheizungen gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Zu den häufigsten gehören:
- Spiegelheizung
- Bildheizung
- Deckenheizung
- Wandheizung
Ausführliche Informationen zur Infrarotheizung finden Sie hier.
Fußleistenheizungen
Die Fußleistenheizung wird an der Innenseite von Außenwänden dicht über dem Boden angebracht.
Die Heizungsleisten bauen entlang einer kalten Außenmauer oder einer Glaswand einen Wärmeschleier auf. Dieser schirmt zum einen die Kälte ab und erwärmt darüber hinaus die Wand, wodurch diese wiederum Strahlungswärme an den Raum abgibt.
Die auch als Sockelleistenheizung bezeichnete Heizung gibt es sowohl wassergeführt als auch als Elektroheizung. Vor allem in der elektrischen Variante sollte sie nur als Zusatzheizung eingesetzt werden.
Ein besonderer Vorteil dieses Heizsystems ist die platzsparende Anbringung. Auch bei besonders schlecht gedämmten Außenwänden oder bei großen Glasflächen ist der Einsatz der Heizleisten sinnvoll.
In Räumen mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit hilft die Fußleistenheizung, die Bildung von Kondenswasser an kalten Wandstellen und die daraus resultierende Schimmelbildung zu verhindern.
Speicherheizungen
Zu den Speicherheizungen gehören:
Nachtspeicherheizungen
Der ursprüngliche Gedanke hinter einer Nachtspeicherheizung war es, die Elektrizitätswerke möglichst konstant auszulasten. Die Öfen wurden in der Regel nachts zwischen 22 und 6 Uhr nachgeladen.
Der Stromverbrauch ist heute konstanter und der Bedarf bei der Auslastung der Kraftwerke besteht nicht mehr. Zudem sind die Nachtspeicherheizungen nicht flexibel genug, wodurch eine bedarfsgerechte Regelung kaum möglich ist.
Der Einsatz einer Nachtspeicherheizung ist aus heutiger Sicht wenig empfehlenswert.
Ein interessanter Ansatz ist mit dem Ausbau der Windenergie entstanden und könnte die Nachtspeicherheizung zukünftig wieder attraktiver machen. Der Anteil an Windenergie erreicht in der Nacht so hohe Werte, dass die Energie nicht mehr vollständig ausgenutzt wird. Es wird also dringend ein Speicher benötigt, der den Energieüberschuss aufnimmt.
Hierzu fehlen allerdings noch einige wichtige Voraussetzungen:
- Das Netz für Windenergie muss flächendeckend ausgebaut sein, so dass der Strom aus Windkraft überall verfügbar ist.
- Die Steuerung der Nachtspeicherheizung muss durch eine intelligente Regelung der Auslastung flexibler und damit bedarfsgerechter werden.
Bis diese Voraussetzungen erfüllt sind, wird noch einige Zeit vergehen. Darüber hinaus führt eine hohe Investition in den Ausbau neuer Netze und die Entwicklung neuer Steuergeräte eher zu steigenden Preisen.
Flächenspeicherheizungen / Teilspeicherheizung
Die Flächenspeicherheizung ist eine neuere Variante der Elektroheizung und gilt als Weiterentwicklung der Nachtspeicherheizung. Sie wird auch als Teilspeicherheizung bezeichnet. Die Idee war auch hier in Schwachlastzeiten die günstigere elektrische Energie zu speichern und erst später zum Heizen zu nutzen. Doch solche Stromtarife sind heute kaum noch verfügbar bzw. die Preisunterschiede nur sehr gering.
Die Speicherung der Wärme erfolgt in einem natursteinähnlichen Heizelement. Typischerweise bestehen dieses aus Gesteinsarten wie Schamotte oder Speckstein.
Zwar ist die Teilspeicherheizung effizienter und dadurch etwas flexibler regelbar, aufgrund der hohen Strompreise sind aber Einsparungen kaum zu erwarten.
Auch diese neuere Variante der Speicherheizung ist derzeit kaum zu empfehlen.
Beachten Sie die Stromkosten
Wenn wir uns die einzelnen Elektroheizungen anschauen, fällt die Empfehlung durchweg gleich aus: Elektrische Heizungen sind durch die hohen Strompreise grundsätzlich nur als Zusatzheizung zu empfehlen. Speicherheizungen sind kaum empfehlenswert.
Die Geräte locken oft mit günstigen Anschaffungskosten. Doch neben den Anschaffungskosten spielen die Betriebskosten bei Elektroheizungen die entscheidendere Rolle.
Überlegen Sie sich, welche Heizung für Ihren Anwendungsfall den optimalen Mehrwert bietet und schauen Sie sich dann den Stromverbrauch des Heizungssystems an und rechnen Sie nach.
Die Entwicklung des Strompreises
Der Strompreis ist im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Schnitt lag der durchschnittliche Preis pro Kilowattstunde im Jahr 2021 bei 31,9 Cent. Im April 2022 lag der Strompreis im Schnitt bereits bei 34,6 Cent und es ist derzeit davon auszugehen, dass der Strompreis weiter ansteigt.
Stromkosten stets im Blick
Mit den Schalt-Mess-Aktoren und der Schalt-Mess-Steckdose haben Sie die Energiekosten für Ihre elektrische Heizung, aber auch für alle anderen Verbraucher über die Homematic IP App stets im Blick.
So aktivieren Sie die Verbrauchsmessung:
- Tippen Sie im Hauptmenü der Homematic IP App auf den Punkt „Einstellungen“.
- Wählen Sie das Menü „Allgemeine Einstellungen“ und dort den Punkt „Verbrauchsmessung“ aus.
- Tragen Sie nun unter „Preis/kWh“ Ihren aktuellen Tarif in Euro je Kilowattstunde ein.
Um die Verbrauchswerte der Geräte einzusehen, gehen Sie wie folgt vor:
- Wählen Sie im Homescreen der Homematic IP App den Raum aus, in dem der Verbraucher an die Schalt-Mess-Steckdose angeschlossen ist.
- Tippen Sie auf das „Bearbeiten“-Symbol am rechten oberen Bildschirmrand.
- Tippen Sie auf „Verbrauchsmessung“.
Sie sehen die verbrauchte Energie in kWh sowie die Energiekosten.
Binden Sie Ihre Elektroheizung in Ihr Homematic IP System ein
Um Ihre Elektroheizung in das Homematic IP einzubinden und smart zu steuern, benötigen Sie folgende Geräte:
- Homematic IP Access Point
- Homematic IP Schalt-Mess-Steckdose oder Schalt-Mess-Aktor Unterputz, 16 A
- Homematic IP Wandthermostat
Verfügt Ihre Elektroheizung über einen herkömmlichen Netzstecker, wird dieser in die Homematic IP Schalt-Mess-Steckdose gesteckt. Diese wiederum stecken Sie in eine vorhandene Steckdose. Für Unterputz-Installationen benötigen Sie den Homematic IP Schalt-Mess-Aktor Unterputz.
Hinweis zur Montage: Sowohl der Unterputz-Aktor als auch die Schalt-Mess-Steckdose darf nicht in direkter Nähe der Elektroheizung angebracht werden, damit die maximale Umgebungstemperatur der Aktoren nicht überschritten wird.
Lernen Sie zunächst das Wandthermostat an den Access Point an und weisen Sie es dem Raum zu, den Sie mit der Elektroheizung beheizen möchten.
Als Nächstes lernen Sie die Schalt-Mess-Steckdose an den Access Point an und weisen dieses demselben Raum zu. Achten Sie beim Anlernen darauf, dass Sie die Schaltsteckdose dem Anwendungsbereich Raumklima zuordnen.
Bringen Sie das Wandthermostat in ca. 1,5 m Höhe an. Wenn möglich nicht an kalte Außenwände oder an Orte mit direkter Sonneneinstrahlung oder in der Nähe sonstiger Wärmequellen, die das Messergebnis verfälschen.
Die Installation der Geräte ist damit bereits abgeschlossen.
Vorteile der smarten Steuerung der Elektroheizung mit Homematic IP
Eine moderne Heizungssteuerung soll uns den Alltag erleichtern und effektiv das Raumklima regeln und so Heizkosten einsparen. Warum heizen, wenn niemand im Raum ist?
Einen Access Point vorausgesetzt, steuern Sie Ihre Elektroheizung von überall aus, bequem mit Ihrem Smartphone. Sie behalten nicht nur den Überblick, ob die Heizung gerade eingeschaltet ist, sondern greifen auch von überall aus ein und schalten die Heizung bei Bedarf ein oder aus.
Mit intelligenten Heizprofilen bedarfsgerecht und stromsparend heizen
Ihre Elektroheizung schaltet sich automatisch ein, wenn Wärmebedarf besteht und wieder aus, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist.
Über ein Heizprofil stellen Sie zudem ein, dass nur zu bestimmten Zeiten geheizt werden soll, wenn der Raum auch tatsächlich genutzt wird. Das spart Strom.
Weiterführende Informationen
Durch die aktuelle Situation und den damit verbundenen gestiegenen Preisen für Heizenergie und Strom haben wir uns in diesem Jahr sehr ausführlich mit der Optimierung der Energie und Heizkosten beschäftigt. Mit den folgenden Beiträgen möchten wir Ihnen Lösungen aufzeigen, wie Sie mit einfachen Mitteln den Energiebedarf deutlich senken und Kosten einsparen.
Stellen Sie Ihre Heizung auf Energie sparen
Mit einer bedarfsgerechten und intelligenten Steuerung der Heizung sind hohe Ersparnisse leicht möglich.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie mit geringen Anschaffungskosten und geringem Installationsaufwand Ihre Heizung für den kommenden Winter auf Energie sparen einstellen, ohne auf Komfort zu verzichten.
Lösungen, um Energie und Heizkosten zu sparen
Unser Ziel bei den aufgezeigten Maßnahmen ist, neben der Kostenersparnis immer eine einfache Umsetzung zu ermöglichen, ohne auf Wohnkomfort verzichten zu müssen. Das Homematic IP System hilft dabei, das optimale Raumklima zu schaffen, den Warmwasserverbrauch zu reduzieren und Strom einzusparen.
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Noch Fragen?
Haben Sie Fragen zum Homematic IP System?
Dann sind wir Ihr Ansprechpartner bei allen Smart Home Lösungen und Fragen zur Hausautomation mit Homematic IP.
Wir beraten Sie gerne kostenlos unter der Rufnummer 02275-919644 oder schicken Sie eine E-Mail an office@contronics.de.
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