Intelligente Hausautomation für Senioren, Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung

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Durch zunehmendes Alter, eine Erkrankung oder eine Behinderung verändert sich der alltägliche Ablauf. Was zuvor problemlos möglich war, stellt nun eine Hürde dar. Der Weg zur Heizung oder zum Lichtschalter ist nicht mehr uneingeschränkt möglich. Haushaltsgeräte lassen sich nicht mehr wie gewohnt bedienen und die Haustüre nicht mehr selbst öffnen.

Oft müssen Wohnräume an neue Bedürfnisse angepasst werden. Eine intelligente Hausautomation hilft körperlich beeinträchtigten Senioren, Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung bei der Steuerung von Alltagsgegenständen und der Haustechnik.

In unserem Beitrag haben wir uns angeschaut, wie eine Hausautomation, also intelligent miteinander vernetzte Geräte nicht nur den Alltag erleichtern, sondern auch die Sicherheit der betroffenen Menschen erhöhen.

Die Hausautomation wird immer einfacher

Noch vor 10 Jahren ließen sich einzelne Komponenten nur aufwendig und kostspielig miteinander verbinden. Es mussten im ganzen Haus neue Kabel verlegt werden und zur Steuerung war ein zentraler Server erforderlich. Eine Nachrüstung im Eigenheim war nur schwer und in Mietwohnungen überhaupt nicht möglich.

Nachrüsten ist kein Problem

Dank moderner Funk-Technologie ist es heutzutage problemlos möglich, auch in einer Bestandsimmobilie oder in einer Mietwohnung Geräte intelligent miteinander zu vernetzten.

Moderne Technik erleichtert uns den Alltag.

• Rolläden fahren automatisch zu bestimmten Zeiten oder wenn es hell bzw. dunkel wird.
• Die Regelung der Heizkörper und der Fußbodenheizung erfolgt nach den eigenen Wünschen digital und automatisiert.
• Licht wird beim Betreten von Räumen automatisch eingeschaltet und schaltet sich nach einer bestimmten Zeit wieder aus, wenn niemand mehr im Raum ist. Zusätzliche Schalter lassen sich problemlos an praktischen Stellen ergänzen.
• Vernetzte Rauchmelder, Wassermelder, Alarmsirenen und Sensoren für Türen und Fenster erhöhen die Sicherheit.

Der so erreichte Komfortgewinn bietet auch für ältere Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung enorme Vorteile.

Vernetzte Geräte erleichtern den Alltag

Bis ins hohe Alter im eigenen Zuhause zu leben ist der Wunsch der allermeisten Menschen. Und dieser Wunsch lässt sich mit neuer Technologie unterstützen.

Barrierefreie Bedienung

Die Geräte sind miteinander vernetzt und werden per Sprachbefehl, Fernbedienung oder intuitiver Smartphone App bedient. Dies ermöglicht Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine bequeme und benutzerfreundliche Steuerung.

Hinweis: Für die Sprachsteuerung werden Zusatzgeräte von Amazon, wie z.B. Alexa Echo oder von Google Home (Nest) benötigt.

Der Gewinn an Komfort und Unabhängigkeit steigert das Wohlbefinden.

Eine intelligente Hausautomation erleichtert zudem den Pflegeprozess und trägt dazu bei, dass sich körperlich beeinträchtigte Senioren und Pflegebedürftige sicherer fühlen.

Die Rolläden komfortabel steuern

Rolläden sind oftmals mühsam zu bedienen. Hier kann es bereits der Weg zum Schalter sein, der Probleme macht. Mechanische Rolläden mit Gurtwickler sind oft sehr schwer und lassen sich ohne Hilfe nicht mehr bedienen. Elektrische Rolläden, die automatisiert oder bequem per Fernbedienung fahren, führen zu einer deutlichen Entlastung.

Es müssen keine langen Strecken mehr zurückgelegt werden, um Rollos zu fahren, sondern dies geschieht auf Wunsch zur eingestellten Uhrzeit automatisch oder bequem per Fernbedienung vom Sofa aus.

Eine einfach nachzurüstende Rolladensteuerung finden Sie hier.

Die Heizung wird automatisiert und bedarfsgerecht geregelt

Mit intelligenten Thermostaten für die Heizkörper oder mit einer smarten Steuerung der Fußbodenheizung erstellen Sie individuelle Heizprofile und die Heizung regelt automatisiert.

Ungenutzte Räume werden nicht unnötig geheizt; wenn das Fenster geöffnet wird, regelt die Heizung automatisch herunter.

Manuelles Eingreifen ist jederzeit über ein Thermostat an der Wand oder am Heizkörper, per Smartphone und per Sprachbefehl möglich. Sollte man vergessen haben, die Heizung wieder herunter zu regeln, geschieht dies zum nächsten Schaltzeitpunkt des eingestellten Heizprofils automatisch.

Auf Wunsch lässt sich mit einem zentralen Taster die Heizung in allen Räumen ausschalten und auch wieder einschalten.

Smarte Heizungssteuerungen für Heizkörper und Fußbodenheizungen finden Sie hier.

Erhöhte Sicherheit

Smarte Geräte erhöhen die Sicherheit erheblich.

Beim Einbruchschutz geht es darum, es Einbrechern unmöglich oder zumindest so schwer wie möglich zu machen. Doch auch die Abschreckung spielt eine Rolle. Allein das Anbringen einer Außensirene schützt vor Einbruchsversuchen

Gefahrenmeldungen sollen uns im Ernstfall warnen, damit wir schnell reagieren können, um größere Schäden zu verhindern. Sei es durch austretendes Wasser einer Waschmaschine oder bei Rauchentwicklung.

Durch einen Fernzugriff, der sich bei Bedarf auf mehreren Smartphones aktivieren lässt, können auch Angehörige benachrichtigt werden und eingreifen. Dies gibt ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit.

Vernetzte Rauchmelder

Die Stromversorgung erfolgt über festverbaute Batterien, die 10 Jahre halten. Insgesamt lassen sich maximal 40 Rauchmelder in einer Installation betreiben.

Die kostenlose Homematic IP App lässt sich problemlos auf mehreren Smartphones installieren und dank Fernzugriff werden Angehörige oder auch Pflegekräfte im Gefahrenfall sofort per Push-Benachrichtigung informiert. Voraussetzung hierfür ist eine aktive Internetverbindung.

Tür- Fenstersensoren

In der Kombination mit Geräten zur Lichtsteuerung lassen sich verschiedene Lichtszenen zur Sicherheit wie ein Alarmlicht oder Paniklicht realisieren.

Bewegungsmelder

Der integrierte Dämmerungssensor ermöglicht es, dass automatisch das Licht eingeschaltet wird, wenn im Dunklen eine Bewegung erkannt wird. So werden Stürze und Verletzungen vermieden. Wird keine Bewegung mehr registriert, schaltet sich das Licht nach einer vorgegebenen Zeit von selbst wieder aus.

Alle Produkte zur Sicherheit finden Sie im contronics Shop

Die Lichtsteuerung erfolgt individuell

Der Weg zum Lichtschalter entfällt: Auf Wunsch lassen sich einzelne Lampen bei Bewegung automatisch schalten. Auch Fernbedienungen für Zimmerlampen oder auch für die Deckenbeleuchtung sind erhältlich.

Tauschen Sie einfach vorhandene Schalter aus oder nutzen Sie einen Zwischenstecker für die vorhandene Steckdose.

Produkte zum Schalten und Dimmen finden Sie hier.

Gesundheitsüberwachung

Es gibt zahlreiche Smart Home Produkte, die speziell auf die Gesundheitsüberwachung älterer Menschen ausgerichtet sind. Intelligente Armbänder erfassen Vitaldaten wie Blutdruck oder auch den Insulinwert und es können im Falle von Abweichungen sofort Maßnahmen ergriffen werden. Auch eine Sturzerkennung ist in viele Geräte integriert, die bei einem Unfall einen Notruf absetzen.

Medikamentenmanagement

Es sind smarte Medikamentendosen erhältlich, die an die Einnahme von Medikamenten erinnern. Dies hilft, die Medikamente zur richtigen Zeit und in der korrekten Menge einzunehmen und verringert das Risiko von Fehldosierungen oder vergessenen Medikamenten.

Unterstützung bei der Organisation

Smarte Kalender und Planungstools erleichtern die Organisation der pflegebedürftigen Menschen und auch der Angehörigen. Termine, Arztbesuche und Pflegezeitpläne lassen sich verwalten und werden mit den Beteiligten geteilt.

Ein beliebtes und zudem kostenfreies Tool ist der Google Kalender. Hierzu benötigen Sie lediglich ein kostenloses Google Konto.

Notfallerkennung

Da Betreuer und oftmals auch die Angehörigen nicht ständig vor Ort sein können, ist die Notfallerkennung und die entsprechende Benachrichtigung im Ernstfall ein wichtiger Bestandteil zur Erhöhung der Sicherheit.

Smarte Sensoren registrieren Stürze und erkennen zudem plötzliche, typische Veränderungen im Verhalten einer pflegebedürftigen Person.

Der Hausnotruf der Johanniter

Hierbei handelt es sich um einen kostenpflichtigen Service, der von den Johannitern angeboten wird.

Wie funktioniert der Hausnotruf?

Die Pflegebedürftigen erhalten eine Basisstation. Diese ist mit dem Telefonanschluss verbunden und verfügt über eine Freisprecheinrichtung. Darüber hinaus erhalten die Pflegebedürftigen ein Armband oder eine Halskette als zusätzliches Gerät, welches am Körper getragen wird. Auf den Geräten befindet sich jeweils ein Notrufknopf. Wird der Knopf eines Gerätes gedrückt, wird automatisch die Hausnotrufzentrale kontaktiert, wo ein Mitarbeiter den Notruf entgegennimmt. Hier wird je nach Situation entschieden, welche Hilfe angefordert wird. Dies kann eine Vertrauensperson, der Johanniter-Einsatzdienst oder der Rettungsdienst sein. Die Zentrale ist an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden erreichbar.

Unter gewissen Bedingungen werden die Kosten für das Hausnotrufgerät von der Pflegekasse übernommen.

Weitere Informationen zum Hausnotruf und zur Kostenübernahme finden Sie auf der Seite der Johanniter

Die Sprachsteuerung zur Unterstützung im Alltag

Smarte Lautsprecher wie Amazon-Echo oder die Google Home Geräte bieten älteren Menschen dank Sprachsteuerung und Sprachausgabe praktische Unterstützung. Denkbar sind Erinnerungen für die Einnahme von Medikamenten, das Organisieren von Terminen oder auch Wetterinformationen per Sprachbefehl.

Studie: Sprachassistenten gegen Alterseinsamkeit

Ein weiterer interessanter Ansatz ist der Einsatz von Sprachassistenten gegen Alterseinsamkeit. In Rheinland-Pfalz hat es hierzu bereits im Jahr 2019 ein Projekt gegeben, bei dem Senior:innen einen digitalen Sprachassistenten erhielten.

Neben dem Fraunhofer IESE (Institut für Experimentelles Software Engineering) war auch der Kreisverband Südwestpfalz des Deutschen Roten Kreuzes an dem Projekt beteiligt.

Die Geräte sind mit dem Internet verbunden und reagieren auf gestellte Frage wie zum Beispiel nach Neuigkeiten, dem zu erwartenden Wetter oder dem letzten Fußballspiel der Lieblingsmannschaft und antworten mit einer Sprachausgabe.

Auch wenn den Teilnehmer:innen klar war, dass es nur Maschinen und keine tatsächlichen Personen sind, die man anspricht, wurden die virtuellen Assistenten gut angenommen.

Über regelmäßige Gesprächsrunden und Einzelinterviews konnte festgehalten werden, dass Sprachassistenzsysteme zwar sicherlich keine Lösung gegen Einsamkeit im Alter sind, diese Hilfsmittel aber das Einsamkeitsgefühl reduzieren können.

Einen ausführlichen Beitrag zum Projekt finden Sie hier.

Besondere Herausforderungen für Menschen mit Behinderung

Die bereits genannten Funktionen und Vorteile lassen sich auch für Menschen mit Behinderung einsetzen.

Für die Betroffenen ist Barrierefreiheit ein besonders wichtiger Aspekt. Geräte zur Hausautomation helfen, Barrieren zu überwinden und die Unabhängigkeit behinderter Menschen im Alltag zu fördern. Sie erhöhen die Sicherheit und verbessern die Lebensqualität.

Verschiedene Steuerungsoptionen ermöglichen eine barrierefreie Bedienung von Elektro- und Haushaltsgeräten sowie der Haustechnik, einschließlich Rolläden und Heizung.

Smartphone oder Tablet

Smart Home Systeme bieten in der Regel eine App für Smartphones und Tablets an.

Die Bedienoberflächen der Smartphones verfügen inzwischen über verschiedene Funktionen zur barrierefreien Bedienung. Dadurch wird es für Menschen mit einer Behinderung einfacher, das Smartphone komfortabel zu nutzen.

Fernbedienungen

Fernbedienungen erleichtern die Bedienung verschiedener Geräte. Mit frei konfigurierbaren Tasten lassen sich nicht nur Lampen und Elektrogeräte mit smarten Zwischensteckern für die Steckdose verknüpfen, sondern auch die Rolläden fahren auf Knopfdruck oder die Haustüre wird verriegelt.

Sprachsteuerung

Die Geräte müssen dazu nicht mehr manuell bedient werden, was es Menschen mit motorischen Einschränkungen einfacher macht.

Erleichterung von Alltagsaufgaben

Für Menschen mit Behinderung muss eine Hausautomation besondere Anforderungen erfüllen. Je nach Art der Behinderung sind hier zahlreiche Herausforderungen ganz individuell zu betrachten.

Die Webseite barrierefrei.de beschäftigt sich sehr ausführlich mit Produkten, die Menschen mit Behinderung den Alltag erleichtern. Hier finden Sie darüber hinaus ausführliche Informationen zum Thema Barrierefreiheit.

Weiterführende Informationen zum Homematic IP System

Sie möchten mehr über das Smart Home System von Homematic IP erfahren? Wir haben für Sie weiterführende Informationen zusammengestellt.

Allgemeine Informationen zum Homematic IP System

Die Heizkörpersteuerung von Homematic IP

Die Steuerung der Fußbodenheizung mit Homematic IP

Die Rolladensteuerung von Homematic IP

Sprachsteuerung mit Homematic IP

Übersicht der Alexa Sprachbefehle

Übersicht der Goolge Assistant Sprachbefehle

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